Schon längere Zeit war bekannt, dass das österreichische Bundesheer an unbemannten Fluggeräten interessiert sei. Nun will sich das Bundesheer noch in diesem Jahr Aufklärungsdrohnen anschaffen und damit zahlreichen weiteren Armeen in technologischer Hinsicht gleichziehen.
Solche so genannten UAVs („unmanned areal vehicles“) sollen jedoch nur zu Aufklärungszwecken angewandt werden. So soll sich der Einsatz solcher Aufklärungsdrohnen zunächst auf den zivilen Einsatz beschränken – beispielsweise zur Überwachung bei größeren Menschenansammlungen. Zudem könnten die Drohnen genutzt werden, um Gefahren bei Naturkatastrophen wie Waldbränden, Stürmen, Lawinen oder Hochwasser frühzeitig zu erkennen. Dennoch: Auf den militärischen Einsatz will man auch beim Bundesheer nicht verzichten. Zwar dienen die Aufklärungsdrohnen nicht als Tötungsmaschinen, trotzdem könnten sie auch bei militärischen Auslandseinsätzen eingesetzt werden. Mit den unbemannten Flugobjekten wäre es ein Einfaches, Militär-Konvois zu begleiten oder Fahrtrouten schon im Vorfeld auf Gefahren abzusuchen.
Die unbewaffneten Drohnen der französischen Firma „Survey Copter“ werden von dem Telekommunikations- und Verkehrstelematikkonzern Kapsch AG mit Sitz in Wien vertrieben. Laut Medienberichten will man erfahren haben, dass elf Anbieter ihre Drohnensysteme angeboten haben sollen. Nach einem monatelangen Verfahren, bei dem auch Firmen aus Israel, Deutschland oder den USA sich beworben haben, soll der „Survey Copter“ das beste Preis-Leistungsverhältnis geboten haben. Die Ausschreibung wurde im April diesen Jahres öffentlich gemacht – die Idee zum Kauf solcher Drohnen wurde bereits von Österreichs Ex-Verteidigungsminister Norbert Darabos (SPÖ) eingeführt.
Bis 2018 will Österreich rund 16 Millionen Euro für die Anschaffung der Drohnen investieren. Noch in diesem Jahr will man zwei der insgesamt sechs Aufklärungsdrohnen erhalten und zunächst nur drei Millionen Euro einsetzen. Um die Drohnen bedienen zu können, muss die Firma Kapsch ab 2014 österreichische Soldaten ausbilden. Damit kommen die Drohnen bei der Heerentruppenschule, beim Jagdkommando sowie den Aufklärungs- und Artilleriebataillonen zum Einsatz.
Eines der Drohnensysteme soll aus drei Fluggeräten bestehen, wobei die Flugobjekte jeweils rund sieben bis acht Kilo wiegen und rund vier Meter breit sein sollen. Prinzipiell ist eine Drohne im Einsatz, eine andere wird aufgeladen und eine dritte dient letztlich als Reserve. Stockt das österreichische Bundesheer also auf 18 dieser Drohnensysteme auf, könnten letztlich nur sechs gleichzeitig zum Einsatz kommen.
Die Einsatzdauer der Aufklärungsdrohnen beschränkt sich auf etwa zwei Stunden und rund 30 Kilometer, was für Kontrollflüge durchaus ausreichen dürfte. Zudem verfügen die Drohnensysteme über hochentwickelte Kameratechnik, GPS, Tag- und Nachtsichtgeräte sowie eine Wärmebildkamera.