Mit der neuen Mop Station hat die Saugroboter-Marke Yeedi einen ganz besonderen Hybrid-Roboter vorgestellt. Denn der Saugroboter zeichnet sich durch eine neu entwickelte Wischfunktion aus, die alle bisherigen Saugroboter mit Wischfunktion in den Schatten stellen soll. Neben einem perfekten Reinigungsergebnis beim Saugen und Wischen verspricht der Yeedi Mop-Roboter aber auch eine intelligente Kamera-Navigation, eine vielfältige App-Steuerung und ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Im ausführlichen Testbericht klären wir, ob die Yeedi Mop Station auch das hält, was sie verspricht. Dabei gehen wir insbesondere auf Verarbeitung und Design, Lieferumfang, Navigation, Reinigungsergebnis sowie App-Steuerung ein.
Yeedi Mop Station: Preise und Angebote
Die neue Yeedi Mop Station ist voraussichtlich ab Anfang August auch auf Amazon mit einem Preis von 649,- Euro (UVP) gelistet. Je nach Angebotsaktion und Rabattgutschein ist die Yeedi Mop Station auch mit Rabatten erhältlich. Alternativ kann man die Yeedi Mop Station aber auch im offiziellen Yeedi-Onlineshop kaufen.
Vorschau | Produkt | Bewertung | Preis | |
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Saugroboter Yeedi Mop Station | Bei Amazon kaufen |
Warum bisherige Saug-Wisch-Roboter nur bedingt taugen
Im Jahr 2021 könnte man eigentlich denken, es würde bereits gute Saugroboter mit Wischfunktion geben. Doch die meisten Hybrid-Modelle taugen in der Praxis nur wenig. Weil sie den Wischmopp einfach nur hinter sich herziehen, ist eine gute, automatisierte Feuchtreinigung von Fußböden mit einem solchen Hybrid-Saugroboter in der Regel nur bedingt möglich. Das Tuch wird dabei einfach nur auf einer Wischplatte oder direkt am Frischwasserbehälter des Saugroboters befestigt – je nach Modell mit einem Klick- oder Klettverschluss. Möchte man das Wischtuch reinigen, muss man es manuell abnehmen und ausspülen. Macht man das nicht oder nur zu selten, sorgt der Roboter – aufgrund des verschmutzten Tuchs – für zusätzliche Verunreinigungen. Problem bei solchen Robotern ist aber auch, dass sie schlicht nicht den erforderlichen Druck ausüben können, um Flecken oder Verkrustungen sinnvoll zu reinigen. Auch deshalb sind bisherige Wischroboter eigentlich nur eine Alternative und können das händische bzw. manuelle Wischen nicht oder nur teilweise ersetzen.
Was die Yeedi Mop Station so besonders macht
Der Yeedi-Saugroboter mit der so genannten Mop Station unterscheidet sich enorm von bisherigen, renommierten Saugroboter-Modellen. Denn dieser kommt nicht nur mit einer Station für die automatische Selbstreinigung, sondern auch mit einem rotierenden Wischmopp daher.
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Der Yeedi-Saugroboter verfügt über zwei dieser rundlichen Wischmopps, die gegenläufig arbeiten und einfach auf der Unterseite – werkzeuglos – aufgesteckt werden. Zusätzlich werden die Wischmopps vom Roboter mit einem Druck von 10 Newtonmetern (laut Hersteller) auf den Boden gedrückt, damit selbst hartnäckige Verkrustungen gelöst werden können. Besonders praktisch und einmalig: Während der Reinigungsaufgabe fährt der Saugroboter die Mop Station an, in der die Wischmopps gereinigt und mit Frischwasser benetzt werden. Das Frischwasser hierfür entnimmt die Mop Station aus einem riesigen Frischwasserbehälter. Das verdreckte Schmutzwasser wird dann aus der Wanne in der Reinigungsstation abgesaugt und in einem separaten Schmutzwasserbehälter aufbewahrt, den man anschließend entnehmen und über der Spüle oder Toilette entleeren kann. In der Theorie soll das alles für eine deutlich bessere, saubere und effektivere Reinigung sorgen, als es mit bisherigen Saug- und Wischrobotern der Fall ist.
Die Selbstreinigungsstation im Detail
Als wir die Yeedi Mop Station geliefert bekommen haben, waren wir zunächst über die riesige Verpackung erstaunt. Warum die Verpackung so groß ausfällt, wird mit einem Blick ins Innere deutlich. Denn hier ist nicht nur der Saugroboter, sondern auch die Mop Station enthalten. Diese ist übrigens nur mit dem mitgelieferten Saugroboter kompatibel – mit dem Yeedi 2 Hybrid oder dem Yeedi K650 kann man die Mop Station nicht in Betrieb nehmen.
In der Mop Station selbst sind die beiden Tanks – ein Frischwassertank und ein Schmutzwassertank – untergebracht. Beide Tanks fassen ein Volumen von satten 3.500 Millilitern bzw. 3,5 Litern. Im Vergleich dazu sind klassische Wassertanks „herkömmlicher“ Saug- und Wischroboter mit etwa 300 bis 500 Millilitern Fassungsvermögen ein Witz. Die beiden Tanks werden werkzeuglos entnommen und verfügen über Griffe, damit sie einfach und komfortabel aus der Station entnommen werden können. Die Farbwahl der beiden Tanks macht klar: Blau für Frischwasser, Schwarz für Schmutzwasser – einfacher geht es wohl kaum.
Mit integriertem Staufach, Kabelmanagement und Gebläse
Die Mop Station ist mit Abmessungen von 411 x 382 x 430 Millimetern wirklich groß, wenn nicht sogar ein klein wenig klobig. Wer den Saug- und Wischroboter kaufen möchte, sollte daher den entsprechenden Platz haben. Aber: Auch wenn die Reinigungsstation alles andere als klein und kaum zu übersehen ist, ist sie in Sachen Design ein absoluter Blickfang. Jeder wird sich zunächst fragen: Warum hast du deinen Apple-Drucker auf dem Boden stehen – und warum parkt dein Saugroboter darin?
Aber Spaß beiseite: Die Yeedi Mop Station wirkt wie aus einem Guss und ist überraschend hochwertig verarbeitet. Nichts klappert, knirscht oder wirkt auch nur ansatzweise minderwertig. Und dank der hellweiß-hochglänzenden Oberflächen könnte man wirklich auf die Idee kommen, dass ein kalifornischer Smartphone-Hersteller nun auch im Saugroboter-Business mitmischt. Kleine Details, etwa die Beleuchtung über dem Bedienfeld oder berührungsempfindliche Tasten, sorgen für einen edlen und ziemlich schicken Look.
Ein nettes Detail ist aber auch das in der Mop Station integrierte und dabei gut versteckte Staufach. Hier kann man das Reinigungswerkzeug oder die mitgelieferten Ersatz-Wischtücher verstauen. Abgesehen vom Staufach kommt die Mop Station aber auch mit Gummierungen auf der Unterseite für einen sicheren Halt oder ein integriertes Kabelmanagement auf der Rückseite daher. Das ebenfalls in der Farbe Weiß gelieferte Netzteil komplettiert dabei den hochwertigen Look. Während der obere Teil der Mop Station durch die Serviceklappe, das Bedienfeld mit Beleuchtung oder das Staufach geprägt ist, dreht sich der untere Bereich der Mop Station vor allen Dingen um die Selbstreinigung an sich.
Der „Parkplatz“ des Roboters fungiert nicht nur als Lade- bzw. Docking-Station, sondern auch als eine Art „Spüle“ für die waschbaren Mopps. Sobald sich der Roboter in der richtigen Position befindet und die Selbstreinigung beginnt, rotieren die beiden Wischmopps in recht hoher Geschwindigkeit – durch die Fliehkraft läuft das Schmutzwasser einfach an den Seiten hinunter, um sich dann in der Bodenwanne zu sammeln. Kleine Noppen in der Ladestation helfen dabei, die Wischpads zu reinigen. Der eigentliche Clou: Die Bodenwanne verfügt am tiefsten Punkt über eine kleine Öffnung, durch die das angesammelte Wasser nach oben in den Schmutzwassertank gepumpt wird. So verbleibt nach der Selbstreinigung nur noch ein wenig Feuchtigkeit in der Kunststoffwanne, die nach und nach verdunsten bzw. trocknen kann. Aber: Die Mop Station ist nicht in der Lage, den Wassertank des Wischroboters mit Frischwasser aus dem Frischwassertank zu befüllen. Bedeutet: Je höher man die Wassermenge für den Wischvorgang einstellt, desto schneller ist der Wischwassertank im Roboter leer. Wünschenswert wäre, wenn der Behälter von der Station auch automatisch mit frischem Wasser befüllt werden könnte, zumal das Fassungsvermögen des Behälters sehr klein ist.
Auch ein interessantes Feature: Kleine Füll- bzw. Feuchtigkeitssensoren in der Bodenwanne registrieren, wieviel bzw. ob sich Wasser in der Bodenwanne befindet. Dann weiß die Mop Station, ob Wasser abgepumpt werden muss. Und als wäre das noch nicht genug, werden die beiden Wischpads nach der beendeten Reinigungsaufgabe für einige Zeit mit Hilfe eines integrierten Gebläses trocken geföhnt, um Schimmel und Gestank zu vermeiden. Zuletzt zeichnet sich die Mop Station auch noch durch eine gut designte Kunststoff-Auffahrrampe für den Roboter aus. Die Riffelungen in der Rampe sorgen auch bei etwas Feuchtigkeit dafür, dass der Roboter zuverlässig in die Ladestation kraxeln kann. Kleine Mulden in der Ladestation garantieren außerdem, dass die Räder des Roboters perfekt positioniert sind und der Roboter an Ort und Stelle bleibt.
Yeedi-Saugroboter mit Kamera-Navigation (vSlam)
Der mitgelieferte Yeedi-Saugroboter fügt sich aufgrund seiner hellweißen Farbgebung bestens in das Yeedi-Ökosystem ein. Dabei mangelt es auch dem Saugroboter nicht an Verarbeitungsqualität und hochwertigen Materialien – alles wirkt solide und durchdacht.
Das Cover auf der Oberseite ist aus Hartglas gefertigt, was eine hohe Kratzfestigkeit verspricht und die Pflege des Saugroboters einfach gestaltet. Auf der Oberseite des Saugroboters sind vSlam-Kamera, WiFi-Statusleuchte sowie Auto Mode-Button positioniert. An der Seite des Roboters gibt es außerdem einen separaten Netzschalter zum Ein- bzw. Ausschalten sowie einen Reset-Button, um etwa die WiFi-Einstellungen zurückzusetzen. Achtung: Vor der Inbetriebnahme muss man unbedingt den Netzschalter auf ON stellen, da der Saugroboter in der Yeedi Mop Station sonst nicht aufgeladen werden kann.
Mit dem Auto Mode-Button auf der Oberseite des Saugroboters kann man die Auto-Reinigung – also eine automatische Reinigungsaufgabe – auf Knopfdruck starten. Mit dem Button kann man den Roboter aber auch aufwecken, wenn er sich im Ruhemodus befindet. Schade: Eine Möglichkeit, den Roboter durch eine Taste zur Ladestation zurückzuschicken, gibt es leider nicht. Dies ist nur via App oder direkt an der Mop Station möglich. Die Unterseite des Saugroboters ist durch die beiden Wischpads, Ansaugung, Antriebsräder, diverse Absturzsensoren sowie eine Seitenbürste geprägt. Letztere kann – wie auch die Wischpads – werkzeuglos aufgesteckt werden.
Außerdem lässt sich der Akku des Roboters bei Bedarf entnehmen, was die Reparierbarkeit vereinfacht. Auffällig: Im Gegensatz zu vielen anderen Hybrid-Robotern setzt Yeedi auf eine vergleichsweise weiche Lamellenbürste. Vorteil dieser Bürste ist ein relativ konstantes Reinigungsergebnis, da die Bürste nicht so schnell verschmutzen kann. Bei Bedarf kann man die Bürste natürlich trotzdem entnehmen und reinigen. Nachteil einer solchen Lamellenbürste ist, dass sie insbesondere auf Teppichen ein weniger gutes Reinigungsergebnis bieten kann. Zuletzt sei noch die Seitenbürste zu erwähnen, die Schmutz und Staub aus Ecken und an Kanten in Richtung Absaugung unter dem Roboter kehrt.
Dass die Yeedi Mop Station eher weniger als Saugroboter mit Wischfunktion, sondern als Wischroboter mit Saugfunktion konzipiert ist, wird auch an dem relativ kleinen Staubbehälter deutlich. Dieser fasst nämlich ein ziemlich kleines Fassungsvermögen von gerade einmal 300 Millilitern, was – je nach Verschmutzungsgrad – zu einem häufigen Entleeren führen kann. Und auch der Wassertank des Behälters ist mit nur 200 Millilitern ziemlich klein dimensioniert, was jedoch durch das automatische Nachfüllen an der Mop Station kompensiert wird. Als reiner Saugroboter für großen Mengen an Schmutz, Staub oder Tierhaaren ist die Yeedi Mop Station daher auch in diesem Punkt eher ungeeignet. Praktisch: Staub- und Wasserbehälter lassen sich voneinander trennen, was die Reinigung bzw. das Nachfüllen vereinfacht.
Sonstiger Lieferumfang und Ersatzteile
Ansonsten gehören zum Lieferumfang der Yeedi Mop Station nicht nur die Station an sich oder der Roboter, sondern auch Netzteil, Reinigungsbürste (groß – im Staufach der Mop Station enthalten), Reinigungsbürste (klein – am Staubbehälter befestigt), Bedienungsanleitung (englischsprachig) oder Ersatz-Mopps (zusätzlich zwei Stück – auch im Staufach enthalten).
WiFi-Einrichtung mit der Yeedi-App
Die Yeedi Mop Station kann mit Hilfe der so genannten Yeedi-App gesteuert werden. Diese bietet der Hersteller sowohl im Apple App Store (Download hier) als auch Google Play Store (Download hier) zum kostenlosen Download an. Aus unserem Testbericht des Yeedi 2 Hybrid haben wir die Yeedi-App bereits installiert und uns daher bereits mit einem Konto registriert. Für die Inbetriebnahme müssen wir also nur auf der Startseite nach links wischen, um einen neuen Roboter zur App hinzuzufügen. In einer Übersichtsliste der verfügbaren Yeedi-Saugroboter können wir die Yeedi Mop Station entsprechend auswählen. Eine App für jedes Yeedi-Gerät ist daher nicht notwendig – alle smarten Yeedi-Saugroboter arbeiten bislang unter ein und derselben App.
Um die Yeedi Mop Station mit dem heimischen WLAN zu verknüpfen, muss man nur das entsprechende WiFi-Netzwerk auswählen und das Passwort eingeben. Achtung: Die Yeedi Mop Station funktioniert nur mit 2.4-GHz- oder 2.4- und 5-GHz-Mischnetzwerken. Mit einem reinem 5-GHz-Netzwerkwerk funktioniert die Yeedi Mop Station hingegen nicht. Nachdem man das entsprechende Netzwerk ausgewählt hat, muss man nur noch den Netzschalter des Roboters auf ON stellen und den Reset-Button an der Seite für etwa eine Sekunde gedrückt halten. Mittels Sprachausgabe quittiert der Yeedi-Saugroboter, sobald er sich im Netzwerk-Einrichtungsmodus befindet.
Danach erfolgt die eigentliche Verknüpfung zwischen Roboter und WiFi-Netzwerk. Dies kann man einfach und schnell vornehmen, indem man den in der App generierten QR-Code mit Hilfe der Kamera des Roboters scannt. Hierfür muss man das Smartphone lediglich mit der Display-Seite über die Kamera des Roboters halten. Sobald die Kamera den QR-Code erkannt bzw. erfolgreich gescannt hat, wird automatisch die Verbindung zwischen WLAN und Roboter hergestellt. Praktisch, schnell und einfach!
App-Funktionen im Detail
Im Anschluss an das WiFi-Setup beginnt die Yeedi-App mit einer kurzen Anwendereinführung. Dabei kann man entscheiden, ob man den Nicht-Stören-Modus oder die kontinuierliche Reinigung aktivieren möchte. Natürlich können diese Einstellungen auch zu einem späteren Zeitpunkt in der App ein- oder ausgeschaltet werden. Was die einzelnen Funktionen sind, klären wir weiter unten. Zuletzt kann man entscheiden, ob der Roboter direkt mit dem Wischen starten soll oder ob man zunächst mit der Kartenerstellung beginnen möchte. Da die erste Reinigung während der Kartenerstellung erfolgen soll bzw. von der App ausdrücklich empfohlen wird, entscheiden für uns für Letzteres.
Nun führt die Yeedi-App den Einrichtungsprozess mit einem kleinen Nutzer-Tutorial fort. Bevor man die erstmalige Kartenerstellung vornimmt, sollte man die Wischtücher des Roboters abnehmen, den Wassertank leeren und die erste Kartenerstellung im Saugmodus vornehmen. Bestenfalls sollte der Roboter vor der erstmaligen Kartierung vollständig aufgeladen sein. Dann muss man den Roboter nur noch von der Ladestation bzw. Mop Station aus starten. Sobald die Kartenerstellung erfolgreich vorgenommen worden ist, fährt der Roboter selbstständig zur Ladestation zurück. Wichtig auch: Bei der Kartenerstellung bzw. erstmaligen Fahrt sollte man alle Türen öffnen und Hindernisse auf dem Boden entfernen. Nur so kann der Roboter den gesamten Wohnraum aufzeichnen und die Karte richtig erstellen. Sensible Bereiche, etwa durch Objekte wie Kabel, Vasen, Stühle oder andere Möbel, können nach der Kartenerstellung mit Hilfe von Sperrzonen von der Reinigung ausgeschlossen werden. Sollte sich der Roboter während der Kartierung verfangen, kann man ihn befreien und die Reinigungsaufgabe fortsetzen, indem man einfach die Start- bzw. Auto-Modus-Taste drückt.
Die Navigation des Roboters geht mit Hilfe einer Kamera vonstatten. Diese orientiert sich bei der Mapping-Funktion nicht primär an Wänden, sondern eher an den Decken, da diese auch meist dem Grundriss der Wohnung entsprechen. Tipp: Da der Roboter die Umgebung mit Hilfe einer Kamera scannt, sollte die Erstellung der Karte immer unter guten Lichtbedingungen – also am Tag – stattfinden. Außerdem sollte man das Licht einschalten. Nach der kurzen Einführung kann man die Auto-Reinigung auf Knopfdruck starten und die Yeedi-App wechselt zur App-Startseite. Diese macht einen übersichtlichen, aufgeräumten und intuitiven Eindruck. Nichts wirkt überladen und die verschiedenen Funktionalitäten werden durch entsprechende Icons und deutschsprachige Beschriftungen verdeutlicht.
Navigation und Reinigungsverhalten
Mit Hilfe seiner Kamera und vieler anderer Sensoren kann der Yeedi-Roboter ein ziemlich genaues Abbild seiner Umgebung erstellen, was nicht nur für eine präzisere Navigation, sondern auch für Effektivität und Effizienz während des Reinigungsvorgangs sorgt.
So werden Räume bzw. Reinigungsbereiche jeweils Bahn und Bahn abgefahren und Umrisse, Wände oder Hindernisse selbstständig in der Karte eingezeichnet. Aber: Ein Nachteil im Vergleich zu einem lasernavigierten Saugroboter ist, dass zunächst mehrere Anläufe bzw. Kartierungen vorgenommen werden sollten, damit sich der Yeedi-Wischroboter gut zurechtfinden kann. Erst wenn der Saugroboter ein paar Mal die jeweiligen Bereiche abgefahren und Grenzen abgespeichert hat, kann der Roboter alle Funktionalitäten entfalten. In der Natur der Sache liegt auch, dass der Yeedi-Roboter nur dann eine gute Kartierung vornehmen kann, wenn die entsprechenden Lichtverhältnisse vorhanden sind. Sowohl beim Kartieren als auch bei der normalen Nutzung kann der kameranavigierte Roboter daher nur dann optimal und präzise arbeiten, wenn es auch hell genug ist.
Zu den wichtigsten Features der Yeedi Mop Station gehört wohl die Bereichsreinigung oder auch die Möglichkeit, No-Go-Areas in der Karte festzulegen. Und tatsächlich schafft es der Reinigungsroboter von Yeedi, nur mit Hilfe der Kamera ein recht gutes Abbild seiner Umgebung zu erstellen. Freilich bietet der Roboter im Vergleich zu einem lasernavigierten Saugroboter eine nicht ganz so gute „Auflösung“ beim fertigen Endergebnis. Dennoch baut sich der Grundriss während der erstmaligen Nutzung nach und nach zuverlässig auf und entspricht in unserem Fall auch weitestgehend dem gewünschten Ergebnis. Sobald die erstmalige Kartierung abgeschlossen und der Saugroboter ebenfalls mit dem Ergebnis zufrieden ist, fährt der Roboter selbstständig zur Ladestation zurück – die Karte in der App kann nun bearbeitet werden.
Wichtig: Unserer Meinung nach verfügt der Yeedi-Roboter nicht unbedingt über die beste Kletterfähigkeit. In unserer Testumgebung haben wir einen Ikea-Teppich, der für gute Laser-Saugroboter normalerweise überhaupt kein Problem darstellte. Den Yeedi-Roboter der Mop Station können wir hier fürs Saugen jedoch nicht verwenden, da die Hauptbürste jedes Mal blockiert. Während unseres Praxistests wurden wir deshalb von folgender Warnmeldung in der App überrascht:
In der Karte kann man durch dunkle und helle Bereiche die Hindernisse und Umrisse gut erkennen. Wurden während der Kartierung alle Türen geöffnet, erkennt der Roboter sogar selbstständig die jeweiligen Räume und bearbeitet die Karte automatisch so, dass man die Räume nur noch beschriften oder virtuelle Grenzen einzeichnen muss. Somit unterstützt der Roboter auch die selektive Raumreinigung. Wer möchte, kann somit nicht nur alle Räume und Bereiche, sondern auch nur einzelne Räume und Bereiche reinigen. Bei den virtuellen Grenzen kann man zudem entscheiden, ob diese sowohl für das Saugen und Wischen oder nur für das Wischen gelten sollen. Schade ist, dass man die Seiten des Vierecks für virtuelle Grenzen lediglich vergrößern und verkleinern kann – eine Drehung des Vierecks ist mit der aktuellen Software leider nicht möglich.
Eine Besonderheit und ein tolles Feature der Yeedi Mop Station ist, dass Räume nicht nur erkannt, sondern anschließend auch selektiv gereinigt werden können. Wählt man auf der Startseite nämlich den Modus „Bereich“ statt „Auto“ aus, kann man die Reinigung lediglich in Raum „A“ oder Raum „B“ vornehmen lassen. Außerdem kann man die Reinigung auch in beiden Räumen starten und dabei bestimmen, in welcher Reihenfolge die Räume gereinigt werden sollen. In der Praxis funktioniert das aufgrund der guten Kartierung sehr zuverlässig und geradlinig.
Was jedoch nicht möglich ist, ist eine händische Nachbearbeitung einer Karte – man kann also nicht selbst bestimmen, ob ein Raum automatisch unterteilt, nicht unterteilt oder wie er unterteilt werden soll. Alternativ kann man die Karte bzw. automatisch selektierten Bereiche jedoch beschriften. Bezeichnungen wie „Wohnzimmer“, „Esszimmer“ oder „Schlafzimmer“ sowie die passenden Icons können hierfür in einer Auswahlliste ausgesucht werden. Was aktuell jedoch nicht möglich ist, ist die Beschriftung mit einem eigenen Namen – dies wäre noch eine gute Ergänzung.
Wählt man auf der Startseite den Modus „Benutzerdefiniert“ statt „Auto“ aus, gelangt man sozusagen zur eigentlichen Bereichsreinigung der Yeedi Mop Station. Durch Einfügen eines kleinen Rasters in der Karte kann man somit lediglich einen kleinen Bereich bestimmen, der vom Saug- und Wischroboter befahren und gereinigt werden soll. Das ist beispielsweise ideal, wenn der Roboter nicht den ganzen Raum, sondern lediglich einen kleineren Bereich reinigen soll. Und auch hier kann man zusätzlich noch entscheiden, ob der Bereich nur einmal oder gleich zweimal hintereinander gereinigt werden soll.
Die Yeedi-App glänzt mit allerhand sinn- und nutzvollen Einstellungsmöglichkeiten. Wischt man den unteren Bereich des Startbildschirms nach oben, kann man zum Beispiel die Anzahl der Reinigungen, die Saugkraft oder die Menge an Wasser einstellen, die beim Wischen auf die Wischpads gegeben werden soll. Bei der Saugkraft kann man zwischen vier Modi entscheiden – je nach Modus arbeitet der Roboter mit einer Saugkraft von 200 Pa (Modus Leise), 600 Pa (Modus Standard), 1.200 Pa (Modus Maximal) oder 2.500 Pa (Modus Maximal+). Stellt man die höchste und stärkste Saugstufe ein, ist der Yeedi-Roboter logischerweise am lautesten, bietet aber auch das beste Reinigungsergebnis. Aber auch die Akku-Laufzeit wird durch die Saugstufe beeinflusst. Ein guter Kompromiss ist, wenn man sich bei der allgemeinen Reinigung für die zweite oder dritte Saugstufe entscheidet, während man beim Wischen die kleinste und für die Tiefenreinigung die höchste Saugstufe einstellen sollte. Neben der Saugkraft kann auch der Durchfluss von Frischwasser aus dem Behälter des Roboters eingestellt werden – hier bietet die Yeedi-App mit „Niedrig„, „Mittel“ und „Hoch“ drei unterschiedliche Einstellungsmöglichkeiten. Da der Frischwasserbehälter des Yeedi-Roboters ziemlich kein dimensioniert ist, haben wir uns beim Wischvorgang für den mittleren Modus entscheiden – dieser ist absolut ausreichend.
In den Einstellungen kann man aber auch den Roboter-Namen verändern, das Reinigungsprotokoll einsehen, die theoretische Abnutzung des Zubehörs (Seitenbürste, Hauptbürste, Filter, Wischpads) überprüfen oder die Kurzanleitung der Yeedi Mop Station aufrufen. In den Einstellungen sind auch Firmware-Updates möglich, sofern verfügbar. In den erweiterten Reinigungseinstellungen kann man außerdem die kontinuierliche Reinigung aktivieren und deaktivieren, den Nicht-Stören-Modus aktivieren und deaktivieren oder die Auto-Saugkraftverstärkung aktivieren und deaktivieren. Aktiviert man die kontinuierliche Reinigung, setzt der Roboter eine nicht abgeschlossene Reinigungsaufgabe fort, wenn er vollständig aufgeladen wurde. Aktiviert man den Nicht-Stören-Modus, startet der Roboter eine geplante Reinigung oder die kontinuierliche Reinigung nicht mehr automatisch – hierfür kann man einen entsprechenden Zeitraum festlegen. Zudem werden die Lautsprecher und Leuchten des Roboters deaktiviert. Das ist eine praktische Funktion, wenn man einen „nächtlichen Ausflug“ verhindern möchte. Und aktiviert man die Auto-Saugkraftverstärkung, wird automatisch die höchste Saugkraft aktiviert, wenn der Yeedi-Roboter einen Teppichboden erkennt.
Abgesehen von wichtigen Reinigungseinstellungen kann man unter dem Menüpunkt „Reinigungsplan“ sowohl zeit- als auch wochentagsabhängige Reinigungsaufgaben planen bzw. terminieren. Dann reinigt der Saugroboter zu einer bestimmten Uhrzeit an einem bestimmten Wochentag. Neben der automatischen Reinigung können aber auch lediglich einzelne Bereiche im Reinigungsplan definiert und zu einer bestimmten Uhrzeit oder einem bestimmten Wochentag für die Reinigung terminiert werden. Möchte man daher auf eine vollständige Reinigung verzichten und stattdessen lediglich den Raum „A“ an jedem Sonntag um 10:00 Uhr reinigen, ist das mit der Yeedi Mop Station problemlos möglich.
Fazit und Bewertung
Die Yeedi Mop Station ist nicht nur ein gut designter Hingucker und dabei auch noch ziemlich hochwertig verarbeitet, sondern bietet – gemessen am Konzept eines Hybrid-Saugroboters – extrem gute Wischergebnisse. Die Wischpads machen einen wirklich guten Job und können selbst stärkere Verkrustungen gut lösen. Die Selbstreinigung in der Mop Station trägt dem guten Wischergebnis bei und funktioniert wirklich zuverlässig und durchdacht. Lobenswert ist auch die umfangreiche und sehr intuitive App-Steuerung, die überraschend gute Teppicherkennung oder die ziemlich genaue Navigation. Aber auch Individualität beim Reinigungsvorgang wird groß geschrieben – neben Saug- und Wischeinstellungen bietet die Yeedi-App sogar terminierte Reinigungsaufgaben, individuelle Reinigungssequenzen oder virtuelle Sperrbereiche an.
Aber: Die Klettereigenschaften des Yeedi-Roboters konnten uns nicht überzeugen, weshalb die ein oder anderen Teppiche oder Türschwellen Probleme bereiten könnten. Aufgrund der Lamellen-Bürste eignet sich der Yeedi-Roboter sowieso eher weniger für Teppiche – erst auf Hartböden zeigt der flinke Helfer sein Können. Der recht kleine Staubbehälter ist trotzdem ein No Go und macht deutlich, dass der Yeedi-Roboter vielmehr als ein Wischroboter mit Saugfunktion als ein Saugroboter mit Wischfunktion anzusehen ist. Wünschenswert wäre auch ein etwas größerer Wassertank im Roboter oder die Möglichkeit, dass der Wassertank von der Mop Station mit frischem Wasser befüllt wird. Ansonsten ist die Yeedi Mop Station nahezu perfekt – viele durchdachte Details und ein hochwertiger Gesamteindruck sorgen für den „Wow“-Effekt, den man im derzeitigen Saugroboter-Modellportfolio lange gesucht hat. Mit 649,- Euro ist die Yeedi Mop Station zwar nicht günstig, bietet jedoch so gute Reinigungsergebnisse, dass sich der hohe Preis durchaus lohnt.