Im recht ungewöhnlichen Design präsentiert das amerikanische Unternehmen AirDroids die Pocket Drone. Der Kopter im Mini-Format hat zwar nur drei Propeller, soll aber selbst eine Action-Kamera wie die GoPro Hero mit Leichtigkeit tragen können. Sogar GPS soll bei dem knapp 450 Dollar teuren Trikopter mit an Bord sein.
Pocket Drone: Mini-Kopter im Taschenformat
Mini-Kopter im Taschenformat gibt es bereits zur Genüge: Vom Hubsan X4 bis zum Nine Eagles Galaxy Visitor 2 hat der Markt von 50 bis 100 Euro einiges zu bieten, was klein und recht erschwinglich ist. Zumeist eignen sich solche Mini-Kopter vorwiegend für den Indoor-Bereich, womit sie besonders für Kinder und Einsteiger-Piloten interessant und verlockend sind. Viele dieser günstigen Mini-Kopter versprechen durch ihr aggressives Flugverhalten einen recht hohen Nutzwert in Sachen Spaß und Action, wobei günstige Ersatzteile den ein oder anderen Crash in den eigenen vier Wänden verzeihen lassen.
Alles dabei, was Pilotenherzen höher schlagen lässt
Mit knapp 450 Dollar Einstiegspreis ist die neue Pocket Drone zwar deutlich teurer als einige andere Mini-Drohnen, doch die Leistung dürfte in Anbetracht der Größe und Technik durchaus überzeugen: Im Gegensatz zu vielen anderen Mini-Koptern handelt es sich um einen Trikopter, d.h. einen Kopter, der lediglich über drei Propeller verfügt. Trotz der vergleichsweise ungewöhnlichen Propelleranzahl soll die Drohne im Taschenformat ausreichend Auftrieb bieten, um selbst schwere Action-Kameras wie die GoPro Hero tragen zu können. Im Inneren des Kopters findet sich ein GPS-System, ein sechsachsiger Beschleunigungsmesser, ein dreiachsiges Gyroskop sowie ein Höhenmesser.
Kein FPV, dafür OSD und GPS
Parallel können Telemetrie-Daten auf Tablets oder Smartphones übermittelt werden. Per Android- oder iOS-App erfährt der Pilot somit alles über den Flugzustand der Drohne. Nur eine Echtzeit-Übertragung des Bildes (FPV = First Person View) ist ausgeschlossen – auf dem Display des Endgerätes soll lediglich ein künstliches Bild angezeigt werden, dass mit diversen Symbolen und Anzeigen genauere Angaben über Höhe oder Neigungswinkel macht (OSD = On Screen Display). Mit eben dieser Pocket Drone-App und dem integrierten GPS-System können sogar mehrere GoogleMaps-Wegpunkte eingespeist werden, die die Drohne vollautomatisch und auf Wunsch hin absolviert.
„Follow-Me“-Funktion für bislang ungewohnte Perspektiven
Eine „Follow Me“-Funktion (Folgemodus) erlaubt sogar, dass die Drohne dem steuernden Piloten auf Schritt und Tritt folgt. So kann die eigene Fahrrad-Tour aus völlig ungewohnten Perspektiven aufgenommen werden, ohne dass der Kopter selbst gesteuert werden muss. Letztlich kann der Kopter sogar in der Luft schweben, seine Position dank GPS-Koordinaten halten oder zum Abflugpunkt zurückkehren (RTH, Return To Home).
http://www.youtube.com/watch?v=GYbGypZR6W8
GoPro Hero leider ohne Ausgleich
In Sachen Kamera spielt die Pocket Drone auf gleichem Niveau wie DJI Phantom 2 und Co., was zumindest Fotos in hoher Qualität ermöglicht und mit einklappbaren Auslegern sogar den Transport einfacher gestaltet. Ein Gimbal, der Bewegungen des Kopters ausgleicht und Videoaufnahmen umso flüssiger darstellen lässt, ist für die Pocket Drone voraussichtlich nicht in Planung. Dennoch wirbt der Hersteller mit einer erweiterbaren Software, die von Entwicklern mit Zusatzfunktionen verbessert werden kann. Drittanbieter könnten somit Hard- als auch Software entwickeln, die praktische GPS- oder FPV-Funktionen implementieren und mit entsprechenden Komponenten aus der Pocket Drone einen vollwertigen Kopter à la DJI Phantom und Co. zaubern.
Flugzeit von weit mehr als 20 Minuten
Eingeklappt ist der Trikopter von AirDroids in etwa so groß wie ein sieben Zoll großes Tablet. Samt deutlichem Extragewicht durch Kamera und GPS soll die Pocket Drone rund 20 Minuten lang fliegen können. Dies soll durch einen kleinen Akku mit hoher Kapazität ermöglicht werden. Die meisten erschwinglichen Mini-Drohnen auf dem aktuellen Markt erlauben lediglich Flugzeiten in Bereichen von 10 bis 15 Minuten. Welcher Akku im Trikopter genau verbaut wird, gibt der Hersteller bislang nicht bekannt.
Pakete und Editionen
AirDroids will die Pocket Drone in verschiedenen Paketen anbieten. Je nach Konfiguration erhält der Benutzer einen abflugfertigen Kopter oder ein Fluggerät, das mit Drittanbieter-Hardware erweitert werden kann.
Faltbare Propeller (50$)
- 4x faltbare Propeller
- revolutionäres, faltbares Design
- einfacher und sicherer Transport
- auch geeignet für Quadrokopter (2xCW and 2xCCW)
- passt mittels Adapter an eine Vielzahl von Motoren (3mm, 3,17mm, 4mm)
Paket ohne Steuerung (445$)
- ohne Fernsteuerung, ohne Kamera
- ein Verbinden mit Fremdanbieter-Fernsteuerungen möglich
- 1x Kopter, 1x Neopren-Tasche, 1x LiPo-Akku, 1x Ladegerät
- 1x DSM-kompatibler Empfänger, 1x 5,8mhz-Telemetrie mit USB-Anschluss
RTF-Kit mit Fernsteuerung (495$)
- beinhaltet alles, was für den Flug benötigt wird (ohne Kamera)
- 1x 6-Kanal-Fernsteuerung, 1x Kopter, 1x Neopren-Tasche
- 1x LiPo-Akku, 1x Ladegerät, 1x DSM-kompatibler Empfänger
- 1x 5,8mhz-Telemetrie mit USB-Anschluss
RTF-Kit mit Fernsteuerung und Kamera (595$)
- für alle, die mit dem Kopter Fotos oder Videos machen möchten
- RTF-Kit mit Fernsteuerung + hochauflösende AirDroids-Kamera (nicht GoPro Hero!)
Verfügbarkeit und Release
Ganze 27 verschiedene Prototypen wurden vom Hersteller bislang gefertigt. Die ersten serienfertigen Pocket Drones können auf der US-amerikanischen Crowdfunding-Plattform Kickstarter.com gekauft werden und werden voraussichtlich im Juni 2014 ausgeliefert. Ein Wermutstropfen bleibt: Vorerst wird die Pocket Drone lediglich auf dem amerikanischen Markt erhältlich sein. Bis die Pocket Drone den Weg nach Deutschland findet, wird noch einige Zeit vergehen.